Da ich keine Arbeit habe, haben meine Mutter und ich überlegt, wie ich meine Freizeit arbeitsähnlich gestalten kann. Durch eine Reise nach Dänemark, auf der ich in einer Kerzenwerkstatt Kerzen gemacht habe, bin ich auf die Idee gekommen, Kerzen zu Hause anzufertigen. Damit die Leser eine Vorstellung davon bekommen, wie ich solche Kerzen anfertige, möchte ich die einzelnen Schritte genau erklären. Da ich in einer Kleinstadt mit wunderschöner Klosteranlage lebe, haben wir im Kloster angefragt, ob wir alte Kerzen erhalten können. Auch sammle ich fleißig Kerzenreste von allerhand Bekannten. Die verrußten Stellen werden fein säuberlich mit einem Messer abgekratzt. Auch wird der alte Docht ganz entfernt. Anschließend werden die Kerzen in einer Dose, die in einem Wasserbad erhitzt wird, geschmolzen. Wenn sich noch feinster Dreck in der Dose befindet, wird er mit Hilfe eines Siebes und einer Kompresse entfernt. Anschließend wird das Wachs in Aluminiumschälchen gegossen. Nach dem Abkühlen kommen die Schälchen für einen Tag in den Kühlschrank, bis es ganz hart ist. Dann kommt der eigentliche Teil der Arbeit. Zuerst fädele ich den Docht in die die Form ein. Ich habe sehr viele verschiedene Kerzenformen. Dann löse ich das Wachs aus den Schälchen und schneide es mit einem Messer in ordentliche kleine Stückchen. Je nachdem wie ich die Kerze gestalten möchte, fülle ich die Stückchen aus den extra dafür bestimmten Behältern in die unterschiedliche Kerzenformen auf. Mal gestalte ich die Kerzen bunt, mal einfarbig. Den Docht füge ich aber zuerst ein. Anschließend übergieße ich die Wachsbröckchen in der Form mit extra dafür vorbereitetem heißem Kerzenwachs in der jeweiligen Farbe. Manchmal übergieße ich aber auch mit anderen Farben, wenn ich bestimmte Effekte erzielen möchte. Anschließend kommen auch die Kerzenbehälter für einen Tag in den Kühlschank. Wenn das Wachs fest ist, wird die Kerze aus der Form gelöst. Bei Bedarf glätte ich den Boden. Ich habe sogar schon Kerzen auf dem Adventsbasar verkauft und das Geld für einen guten Zweck gespendet. Abschließend möchte ich noch hinzufügen, dass ich sehr dankbar bin, eine solche sinnstiftende Tätigkeit gefunden habe. Ich gehe richtig in der Arbeit auf und habe viel Spaß dabei. Nicht zu vergessen ist bei der Angelegenheit, dass mich meine Mutter und meine Schwester unterstützen, sie sind meine Assistenten.