Liebe Freunde! Ich schreibe heute wieder an euch alle, aber ich habe jetzt euch nicht mit Namen benannt, seht euch aber damit nicht ausgeschlossen. Was denkt ihr über den laufenden Monat, es beginnt schon langsam, dass die Leute versuchen sich auf Weihnachten hin aufzurichten. In der Kita fangen sie auch schon damit an, aber das merkest noch nicht so stark wie in den Einkaufsgeschäften. Überall siehst schon Weihnachten dekoriert, kämen Sterne und Kugeln. Ich war gestern mit meinem Vater nicht in einem Geschäft für Weihnachtssachen, sondern wo man landwirtschaftliche Sachen kauft, da war aber alles wie für eine Feier dekoriert, ich fand es zwar recht hübsch, aber etwas übertrieben. Das war ein Geschäft für Landwirte, man kann da Futter für Tiere kaufen, auch für Pferde und Kühe. Wir kauften es für Kaninchen, und Gläser für Honig. Wir haben keine Bienen, aber unser Nachbar im Garten. Der bringt uns sehr viel Honig, weil er die Bienenstöcke in einem unserer Gärten aufgestellt hat. Dann braucht er aber leere Gläser, für volle. Das fand ich sehr seltsam, dass ein solches Geschäft sich so sehr auf Weihnachten ausrichtet. In Heilbronn war ich noch nicht in der Stadt unterwegs, nur mit dem Auto fahren wir hin und wieder mal durch, auf dem Heimweg von der Arbeit. Aber im Moment sind in der Innenstadt sehr viele Baustellen, wo sie die Straße aufreißen, da fährt Mutter ungern dann. Weihnachten gefällt mir ja eigentlich, aber das stört mich doch, genau das stört mich. Aber es kommt jedes Jahr solches, immer noch mehr sogar. Natürlich wollen die Händler ihre Sachen verkaufen, das weiß ich ja auch, aber ich finde es fast aggressiv. Sicher bin ich nicht alleine, wenn ich solches kritisiere. Das kritisieren viele, ja. Einenteils hilft uns eine Vorfreude, die düsteren Gedanken zu verstecken, die nicht nur ich im späten Herbst habe, es geht vielen Leuten so, die suchen sich etwas, wohin sie sehen können, es ist freudiger. Weihnachten und Weihnachtszeit ist für fast alle eine schöne Zeit. Mutter sagt, für einige kann es schwer sein, die seien an Weihnachten einsam vielleicht, weil ein geliebter Mensch nicht mehr da ist. Daran habe ich noch nie gedacht, aber das stimmt natürlich, im Altenheim ist das so gewesen. Aber die fanden nicht ohne Wert mit feiern, sie feierten als Gruppe zusammen. Sie fanden Erinnerungen an frühere Tage, das war oft interessant, wie sie sich daran erinnern konnten, obwohl sie wenig im Alltag lebten und wenig redeten sonst. Staunet ihr über mich, welche Erfahrungen ich schon gemacht habe? Alte Menschen waren das, diese nähmen mich fast gerner an als in der Kita. Sie waren vom echten Leben abgesondert, angewiesen auf die, die zu ihnen kamen. Die Kinder beginnen erst ihr Leben, nehmen das als Startpunkt, beginnen die Welt zu erobern. Das ist ganz anders, sie sind ständig am Suchen nach Neuem, neugierig auf das draußen. Ich fand das am Anfang irritierend, sie konnten niemals still sein, rennen und reden tun sie viel. In der Krippe oben arbeite ich, da sähest noch nicht so stark rennen und reden. Sie sind noch sehr klein, lernen das gerade erst. Neugierig sind sie aber auch, sie wollen oft gucken, was jemand macht. Dann wollen sie es auch helfen, das dürfen sie auch mal. Derlei muss ich nehmen aushalten, und auch sie, die Kinder, aber sie finden mich nicht seltsam. Kaum jemals sagt ein Kind etwas , sie sehen mich nicht als seltsam. Das tun aber auch sonst kaum Kinder, sie finden das ist so, wie sie es sehen, urteilen können sie noch nicht. Im Altenheim war das aber ähnlich, da merkten sie natürlich, dass ich anders war, aber dass ich zu ihnen kam, das fanden sie gut. Das war auch, weil es eine Abwechslung war für sie , dass jemand Zeit hatte für sie, aber egal wär, wer das ist. Eigentlich fand ich schon Kontakt mit vielen Leute, konnte lernen von denen sogar, ich bin nicht behandelt wie ein Sonderfall, wie manche von den Autisten. Ich hatte gestern , am Freitag frei, denn ich habe noch einige Urlaubstage, zum Verbrauchen. Da haben wir eine Ausflug gemacht. Eigentlich wollte Mutter mit mir nach Ludwigsburg fahren, zum Blühenden Barock. Da gibt es wohl einen Nachtgarten, mit geheimnisvoller Beleuchtung. Das hätte ich gerne mal gesehen, jedoch war das Wetter sehr schlecht, es regnete dauerhaft. Da fand mein Vater, das ist keine gute Idee, in der Nacht im Regen rumzuwandern. So waren wir da also nicht, aber als Ersatz waren wir in Rothenburg ob der Tauber. Es ist nicht sehr weit weg von uns, ein wenig weiter als Ludwigsburg vielleicht. Als Kind war ich da schon mal, jedoch kann ich mich daran kaum erinnern. Es waren nur wenige Touristen da, weil es so schlechtes Wetter war. Das war einenteils angenehm, sehen konntest so alles leicht, aber nehmen konnten wir nur mit einem Regenschirm herumlaufen. Ein Haus war voll mit Weihnachten, das gab es aber schon früher. Es ist das ganze Jahr so, das machen sie wegen Touristen. Es war aber fast gar nichts los da, alles konntest anschauen. Ich fand es interessant dort, was man alles kaufen könnte für Weihnachten. Wir aber fanden nichts kaufen, manches war schön, aber sehr ,sehr teuer. Derlei war lustig, sehen gingen wir alles. Es ist wie ein Weihnachtsmarkt, nur in der ganzen Zeit, nicht nur zur Weihnachtszeit. Wozu das ist? Ich fand es ist für Touristen alles ausgerichtet, sogar die Verkäuferinnen waren wie verkleidet, mit bayrischen Dirndln, aber es waren gar keine Bayern. Auch im Sommer kaufen Leute Weihnachtliches wohl. Seltsam, oder? Eigentlich wäre es eine eher mittelalterliche Stadt, wie Schwäbisch Hall etwa. Aber Schwäbisch Hall ist lebendiger, nicht wie in Rothenburg nur für Touristen gemacht. Im Sommer war ich in Schwäbisch Hall, das fand ich schöner, es waren normale Leute , kommen weniger Touristen. Ich war in diesem Jahr auf keiner Urlaubsreise. Nicht weit fort, nur hier kam ich an einigen Tagen woanders mal hin. Das war schade, aber es ging halt nicht. Wir hatten nur meine Schwester Christina hier. Jetzt ist es schon November, trübe und nass. Das ist eigentlich das typische Wetter für diesen Monat, mir gefällt es aber nicht. Ich mag eher den Sommer mit Sonne, das finde ich lieber als trübes Wetter. Jedoch als Kind ging ich sehr gerne spazieren in Wind und Regen. Das gab mir ein Spüren und ein Lebendiger fühlen, wenn der Sturm meine Haut berührte. Heute finde ich das nicht mehr so angenehm, der Regen macht alle Kleider nass, das stört mich heute eher, das Angenehme ging irgendwann weg bei mir. Nasses stört mich aber schon immer, das muss ich sofort ausziehen. Richtiger ist , ich bin noch immer gestört mit nassem, das änderte sich nicht, Wert ist es , das zu bedenken, jetzt erst tue ich das im Rückblick. Ich lernte aber ertragen dieses mir unangenehme Empfinden. Ertragen muss ich Wasser an den Händen länger beim Putzen, beim Spülen, das ist jeden Tag. Ich finde es unangenehm immer noch, das ist einenteils schwierig, denn arbeiten muss ich dauernd mit Wasser. Eine Zeitlang, während Corona , konnte man Handschuhe nehmen, das war wegen Anstecken , aber das haben sie nicht mehr, es wäre nicht mehr ansteckend, sagten sie, es ist ihnen lästiger mit Handschuhen zu arbeiten , glaube ich. Es war für mich angenehmer, das Wasser nicht dauernd an den Händen zu haben. Allerdings bin ich aber allergisch gegen das Plastik der Handschuhe. Es entzünden sich die Hände dann, benützen müsste ich Cremen, aber das tue ich nicht von alleine. Im Altenheim taten sie alle Cremen die Hände, nachdem sie die Handschuhe abmachen. Es gehörte zur Arbeit dazu. Solchen machten sie niemals in der Kita, es denen ist egal, sie nähmen Handschuhe nur beim Wickeln der Kleinen. Ich muss mir selber welche mitbringen, wenn ich welche tragen wollte. Sie sehen , ohne Handschuhe es geht leichter, weil dann mehr spüren kannst an den Händen. Das stimmt ja auch, aber ausblenden geht so nicht, es geht zuviel spüren eher bei mir. Das bedachte ich noch niemals, sehen kann ich das erst jetzt, benutzen könnte ich ja auch Handschuhe, niemanden würde es stören. Verstehen könnten sie auch wieso, es ist aber egal, ob ich das erklären würde, einfach tun kann ich es, niemanden stört das. Derlei reden sie mit mir nicht, das taten sie aber im Altenheim. Da betraf sie es selber. Warum sie alle Handschuhe trugen, darüber habe ich niemals nachgedacht, es gehörte einfach dazu. Gerne habe ich aber im Altersheim nicht gearbeitet, es war immer mit Traurigsein und Warten auf den Tod, gelänge den alten Menschen nicht mehr, etwas für sich schönes selber zu finden. Es war aber die Abteilung, wo die schwer Pflegebedürftigen untergebracht waren. Es ist vielleicht ein wenig trauriger da, aber nicht jeder bemerkte das, manches gaben sie mir zu tun, welches mir dieses Gefühl noch verstärkte. Es war einmal jemand gestorben, da sollte ich das Zimmer ausräumen, es war aber noch am gleichen Tag. Wert hatte der Mensch nicht, dass man seiner gedachte? Er war natürlich nicht mehr im Zimmer, aber gerade noch war er da, dann ist er nicht mehr da, weg kommt alles, ich ärgerte mich damals. Aber sie nehmen an einer Warteliste den nächsten schnell, der wartete schon länger, unbezahlt leer geht nicht, aber das verstände ich erst jetzt, schnell sollte das sein, verstehe das , aber trotzdem wäre der Atem noch im Zimmer das konnte ich aber nicht sagen, das verständen sie aber, selber ungern machten das. Ob der Mensch Angehörige hatte? Sie nähmen mit ihre Sachen vielleicht, das weiß ich nicht. Manche hatten keine, alles kam weg in den Müll. Ein Leben endete, aber ohne jemand fand es wert, innezuhalten und dem Ehre zu erweisen. Das fand ich traurig , allen denen er wert war , wollten das Wegräumen nicht sehen. Es waren die Mitbewohner, aber wollten nicht sehen derlei, ihr Ende ebenso sehen könnten. Es war ein seltsames Gefühl, schmerzend. Benennen konnte ich das damals nicht, denkend fand ich das erst später. Das gibt es nicht im Kindergarten, dort gehen sie Leben erobern. Aber auch da gibt es manches was nicht gut ich finde, wert haben aber die Kinder da mehr als alte Menschen im Heim, es finden eher Eltern ärgern, weil oft zu ist und sie können dann kaum arbeiten gehen, sie müssen aber zahlen obwohl sie nicht nützen können. . Wert sind den Erziehern aber die Kinder sehr, es geht sehr liebevoll zu in der Krippe. Ich habe aber keine Mühen mit dem Hüten von Kindern, ich kann solches nicht tun. Denn verstehen kann ich zwar, es aber finden dass sie nach mir sich richten würden, das kann ich nicht. Es geht nicht, ich kann nicht mein Wollen so fest bündeln, dass ich den Kleinen eine Orientierung ein könnte. Wenn sie etwas wollen, das nicht richtig ist, kann ich nicht schnell genug sein, entgegenzusetzen meines. Das wünschte sich die Leitung von mir einenteils, aber ich sagte, es kann ich nicht, ich habe nicht genügend Kraft in mir um ihnen eine Aufsicht zu sein. Finden kann ich zwar sehen, was sie brauchen würden, aber ich kann es nicht herauslassen aus mir nehmen kann ich nicht Verantwortlich sein für ihr Tun. Das können nicht viele vielleicht, aber manche Autisten doch, in der Kita nähmen sie eine Praktikantin auf, die kann das besser als manche andere Erzieherin. Auch in Böblingen war schon manchmal einer, der Betreuungen machte. Vielleich könnte ich es auch lernen? Ich glaube eher nicht, mehr im Körper zu Hause müsstest dazu sein. Mutter sagt schon lange, ich soll zum enden kommen, meine Nachricht ist zu umfangreich. Das findet fast immer auch Frau Zöller, sie nennt es typische Markus Briefe. Trotzdem gehe ich immer wieder in diese Richtung, nehme selten mir ein Konzept machen und steigernde Spannung erzeugen, so wie in der Schule. Nun also ende ich, sende euch viele Grüße aus Neuenstadt,Euer Markus